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Alstom-Chef: ICE wird nicht von den Gleisen verschwinden

ICE der Deutschen Bahn in Berlin
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der ICE wird nach Ansicht von Henri Poupart-Lafarge, Vorstandsvorsitzender des französischen Zugherstellers Alstom, nach der Fusion mit der Bahnsparte von Siemens nicht von den Gleisen verschwinden: "Große Projekte laufen natürlich weiter. Außerdem unterscheidet sich das französische Schienennetz sehr vom deutschen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag).
Man müsse aber sicherstellen, "dass wir die Technologie teilen, zum Beispiel für Hochgeschwindigkeitszüge". Beide Konzerne hätten gemeinsam ein großes Produktportfolio, "das danach globaler sein wird und nicht mehr zu Siemens oder Alstom gehört", so der Firmenchef. "Das heißt wir brauchen gemeinsame Produktionsprozesse." Am Ende entscheide aber immer der Kunde. "Wenn er einen Zug haben will, den bisher Siemens baut, bekommt er den, wenn er einen möchte, den Alstom baut, bekommt er den." Der Zusammenschluss sei nicht getrieben von Zielen für Aktionäre, sondern von der Notwendigkeit zu investieren, um die beste Lösung für den Markt anzubieten, so Poupart-Lafarge. Weitere Fusionen etwa mit Bombardier seien aktuell zwar kein Thema. "Ich weiß nicht, ob wir zum jetzigen Zeitpunkt noch mehr möchten", sagte Poupart-Lafarge. Aber grundsätzlich sei "die Plattform natürlich offen, wenn es schlaue Dinge zu tun gibt, machen wir das". Er ziehe es vor, "der erste zu sein, der den besten Partner wählt - statt den, der auf der Tanzfläche übrig bleibt." An unterschiedlichen Unternehmenskulturen werde die Siemens-Alstom-Fusion nicht scheitern. "Wir sind beide Zug-Liebhaber, das ist eine besondere Spezies", sagte Poupart-Lafarge. "Beschäftigte wechseln gerne innerhalb unserer Branche. Beide Unternehmen bringen sich großen Respekt für ihre Technologien und ihr Know-how entgegen. Auf diese starke Basis können wir bauen." Dass die Zentrale von Siemens-Alstom in Paris geplant sei, obwohl Siemens 51 Prozent der Anteile hält, illustriere "die Balance, die Siemens und wir haben möchten". "Wir sollten nicht in Nationalitäten denken."
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